Wir leben das Prinzip der Bezugspflege. Nur so kann individuelle Pflege und Betreuung sichergestellt werden. Sie vollzieht sich in einem Pflegeprozess auf der Grundlage von Pflegeanamnese und Pflegeplanung durch die Bezugspflegekraft (Pflegefachkraft). Die differenzierte Pflegeplanung nimmt hierbei eine zentrale Stellung ein und macht Pflegetätigkeiten sichtbar und verständlich und wird von Pflegefachkräften erstellt.
Alle Daten des Klienten und der Pflegeverlauf werden in einer EDV-gestützten Dokumentation festgehalten.
Die einzelnen Phasen unseres Pflegeprozesses nach Ausrichtung an dem Pflegemodell der Schweizerin Liliane Juchli.
Phase 1: Erstgespräch / Pflegeanamnese / Informationssammlung
Die Pflegeanamnese wird durch eine Pflegefachkraft mittels einer Befragung des Klienten und/oder deren Bezugsperson (Erstgespräch, Biografiearbeit, Anamnese, Arztbericht) zu den Themen Probleme, Pflegebedürfnisse, Fähigkeiten, Ressourcen und Wünsche vorgenommen. Diese werden im Verlauf der Betreuung ergänzt und in die Pflegeplanung einbezogen.
Phase 2: Erkennen von Problemen und Ressourcen
Eine Problembeschreibung ist eine Aussage über „Zustände“, die Pflege erfordern. Die Problembeschreibung benennt Selbstpflegedefizite und Fähigkeiten (Ressourcen) des Klienten sowie deren Bezugspersonen und beschreibt wichtige Problembereiche.
Phase 3: Festlegung der Pflegeziele
Das Ziel orientiert sich an den Problemen und Ressourcen des Klienten und charakterisiert, was er unter welchen Bedingungen erreichen will. Das Pflegeziel muss mit einem zeitlichen Ziel verbunden werden, an dem es überprüft wird.
Phase 4: Planung der Pflegemaßnahmen
In dieser Phase beschreibt die Pflegefachkraft, was, wann, wie oft und wie durchgeführt werden soll. Die Maßnahmen sollen nachvollziehbar kurz und prägnant beschrieben werden.
Phase 5: Durchführung der Pflege
Die Pflege kann nur anhand des vereinbarten Pflegeplanes durchgeführt werden. Die Durchführung wird mit Handzeichen und Uhrzeit auf dem Leistungsnachweis dokumentiert.
Phase 6: Beurteilung der Pflege und Evaluation
Zur Auswertung gehört die Überprüfung, in wieweit die geplanten Ziele erreicht werden konnten, die Suche nach Gründen, warum sie eventuell nicht erreicht wurden und die Veränderung des Pflegeplanes entsprechend dieser neu gewonnenen Erkenntnisse.
Der Pflegebericht dokumentiert die Pflegewirkung und die Reaktionen des Klienten auf die durchgeführten Pflegemaßnahmen. In ihm werden auftretende Probleme und Interventionen festgehalten. Er dient als Informationssammlung für veränderte Probleme, Fähigkeiten und Wünsche des Klienten und/oder deren Bezugsperson.